
Video: © Julia Elger, 2023 Fotos: © Gianmarco Bresadola, 2023
ZWEI AUF EINER BANK
von Alexander Gelman
Premiere: 15. Februar 2023
Schaubühne Berlin
REGIE Amalia Starikow
DRAMATURGIE Marilena Pütt
BÜHNE Simon Lesemann
KOSTÜME Maksim Chernykh
MUSIK Taylor Savvy
MIT Damir Avdic, Julia Schubert
Sie und Er treffen sich im Park auf einer Bank. Im ersten Augenblick zwei Unbekannte, doch es stellt sich heraus: Es verbindet sie eine flüchtige Begegnung in der Vergangenheit. Obwohl sie der Wunsch eint, ihrem beklemmenden Alltag zu entrinnen, ist ihr Zusammentreffen gezeichnet von ungelenken Versuchen, sich einander zu nähern. Tragikomisch bedienen sie sich des Waffenarsenals skrupelloser Beziehungskriege, offenbaren ein Geflecht aus Lügen und die eigene Gefangenschaft in unhinterfragten Lebensentwürfen. Vor allem jedoch entgeht ihnen der Kern ihres Unglücks, der den engen Rahmen privater Beziehungen sprengt – der bereits fast vollendete Untergang der Gesellschaft und Welt, in der sie leben.
In der Neuübersetzung und Bearbeitung von Amalia Starikow und Marilena Pütt finden sich die beiden Figuren aus der Sowjetunion der 80er-Jahre in der Zukunft wieder. An einem Ort, wo die Temperatur extrem gestiegen, die Armut groß und der Traum vom ewigen Fortschritt tot sind, ringen Julia Schubert und Damir Avdic als Sie und Er um eine lebenswerte Zukunft.
“Regisseurin Amalia Starikow tupft eine poetische Studie über Zwischenmenschlichkeit in die Kulisse einer untergehenden Welt. Hier hat ein phantastisches Team einen atmosphärisch dichten Abend kreiert.” SWR
“Dass die Regisseurin Amalia Starikow zusammen mit der Dramaturgin Marilena Pütt dieses Stück wiederentdeckte und nur leicht bearbeitet in die Gegenwart der ansonsten ja immer besonders darum bemühten Schaubühne setzte, gleicht einer kleinen Sensation. (...) Und siehe da! Es funktioniert, und zwar ganz wunderbar.” Theater der Zeit
“Damir Avdic gibt den charmanten Betrüger mit ebenso psychologisch präziser Sehnsucht und Verzweiflung wie Julia Schubert die einsame Verlassene. Das ist schönes Schauspiel.“ Deutschlandfunk Kultur